Wann immer der Begriff der CO2-Kompensation fällt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Vorwurf des Ablasshandels entgegnet wird. Ist die Kompensation von Treibhausgasen (THG) tatsächlich nur ein Freikaufen, oder ein Teil der Lösung?
Ob CO2-Kompensation Ablasshandel ist, so wie wir es aus der religiösen Vergangenheit kennen, oder ob der Vergleich eigentlich nicht ganz richtig ist – darüber habe ich mir in nachfolgender Tabelle ein paar Gedanken gemacht:
Ablasshandel traditionell | CO2-Kompensation | |
---|---|---|
Warum? | Ausgleich einer fiktiven „Schuld“ | Ausgleich von real entstehenden Treibhausgas-Emissionen |
Wie? | Freikaufen bei einem fiktiven Wesen | Förderung konkreter Projekte, die Emissionen vermeiden oder CO2 langfristig binden |
Ziel? | Frei sein von Sünden | Eindämmung des Klimawandels |
Ergebnis? | Gutes Gewissen | Gefahr des „Gutes Gewissens“ (Greenwashing) –> Letzte Maßnahme nach Vermeiden und Reduzieren |
Kompensation sollte aber selbstverständlich nur die letzte Maßnahme sein. Ansonsten muss man sich den Vorwurf des „Greenwashings“ wohl schon gefallen lassen. Zuerst muss vermieden und reduziert werden. Das ist völlig klar. Unternehmen können mit einem Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 oder EMAS ihre Glaubwürdigkeit unterstreichen. Damit verbessern sie kontinuierlich ihre Umweltleistung.
Sofern wir aber nicht unseren gesamten Wirtschaftsverkehr einstellen wollen, werden aber immer Rest-Emissionen bleiben, die nicht eingespart werden können.
Auch ist es eine Frage des Preises. Während die Vermeidungskosten vor Ort irgendwann enorm hoch werden, kann in anderen Teilen der Erde vielleicht viel günstiger eine Tonne CO2 eingespart oder gebunden werden.
In einem weiteren Beitrag teile ich meine Gedanken zu der Frage des Preises, also „Was kostet eine Tonne CO2„?
2 Antworten auf „Ist CO2-Kompensation Ablasshandel?“
[…] auf einem anderen Blatt. In einem vorherigen Beitrag habe ich mich mit der Frage beschäftigt, ob CO2-Kompensation Ablasshandel […]
[…] ich die Treibhausgas-Emissionen meines Handelns kompensiere, wird der Konsum natürlich auch klimafreundlicher. Auch hier könnte ich unter Berücksichtigung […]