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Energiewende

Gibt es klimafreundlichen Konsum?

Da tauscht man die Glühbirnen gegen LEDs, den alten Kühlschrank gegen das Model A+++ und das neue Auto ist auch wesentlich effizienter als das alte. Wir sparen also richtig viel Energie und sind mit unsrem Gewissen im Reinen.

So weit, so schön. Doch dann schlägt er zu: Der Rebound-Effekt.

Über ihn ist viel bekannt, manches aber auch noch nicht. Weiterführende Literatur habe ich unten verlinkt.

Der Rebound-Effekt

Der Rebound-Effekt ist sozusagen der Spielverderber beim Energiesparen. Denn mit der neuen sparsamen LED müssen wir nicht mehr so penibel darauf achten, dass das Licht nach Verlassen des Raumes ausgemacht wird. Der neue Kühlschrank ist toll, aber der alte viel zu schade zum Wegwerfen. Im Keller wird er noch gute Dienste als Getränkekühlschrank leisten. Das neue Auto ist so sparsam, da muss man den Gasfuß nicht mehr so zügeln. So mache ich meine Einsparungen direkt wieder zunichte.

Der Rebound-Effekt ist der Spielverderber beim Energiesparen

Aber selbst wenn mein Verhalten mit dem Licht nicht ändere, den alten Kühlschrank entsorge und weiterhin auf eine vorausschauende Fahrweise achte:

Was mache ich mit dem eingesparten Geld, das ich jetzt mehr zur Verfügung habe?

Bedauerlicherweise gibt es auch einen indirekten Rebound-Effekt. Ich habe mehr Geld in der Tasche, der Urlaub nächstes Jahr kann also etwas größer ausfallen. Was darf es sonst sein? Ein neues Fahrrad? Eine Heißluftfriteuse? Eine gemütliche Sitzecke im Garten?

Gibt es einen klimafreundlichen Konsum?

Was auch immer es ist, irgendwie wird dabei am Ende doch Energie „verbraucht“. Ich frage mich also: „Gibt es überhaupt einen klimafreundlichen Konsum?“. Also einen Konsum, der ohne Energieverbrauch einhergeht? Ich kann ihn irgendie nicht erkennen. Deshalb fürchte ich, die Einsparung wird uns nicht retten.

Das ist nebenbei auch überhaupt nicht erkennbar. Der Energieverbrauch sinkt nicht. Zunehmende Elektrifizierung in allen Lebensbereichen tut das übrige dazu. Bestenfalls können wir mit steigender Energieeffizienz die Wirtschaftsleitung vom Energieverbrauch entkoppeln.

Mir fallen eigentlich nur Diese Möglichkeiten ein

Ansatz 1: Alles nur mit Erneuerbaren Energien

Wenn wir konsequent auf Erneuerbare Energien umstellen ist – mal übertrieben gesagt – die Menge der „verbrauchten“ Energie egal. Wir könnten so weiter leben und konsumieren wie bisher. Allerdings rückt dann natürlich die Frage des Ressourcenverbrauchs noch viel mehr in den Fokus. Hier hilft wohl nur eine konsequente Recyclingwirtschaft mit geschlossenen Kreisläufen.

Ansatz 2: Finden von CO2-Senken

Wenn ich die Treibhausgas-Emissionen meines Handelns kompensiere, wird der Konsum natürlich auch klimafreundlicher. Auch hier könnte ich unter Berücksichtigung der vorher genannten Punkte weiterleben wie bisher.

Ansatz 3: Verteuerung, bzw. Verknappung des verfügbaren Geldes

Tatsächlich zu Einsparungen führen, dürfte meiner Meinung nach nur das konsequente Verteuern von Konsum. Ein entsprechend hoher CO2-Preis sorgt dafür, dass ich weniger Geld in der Tasche habe und letztlich weniger konsumieren kann.

Auch „klimafreundliche“ Produkte verfolgen indirekt irgendwie diesen Ansatz. Bio-Produkte sind teurer. Ich kann also weniger von ihnen kaufen.

Wie seht ihr das?

Hinweis: Natürlich ist mir klar, dass Energie nicht „verbraucht“ werden kann. Aber ich nenne die Umwandlung von Energie durch uns in Wärme trotzdem „Verbrauch“ 😉

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